Neues


Vikar Andreas Bösche

Neujahrstag, neue Vorsätze, ein neuer Lebensabschnitt.

Als Vikar der EKHN werde ich ab Februar 2020 meine kirchliche Ausbildung bei Ihnen in Ingelheim absolvieren. Viele Gedanken gehen mir dieser Tage durch den Kopf:
An die anstehenden Aufgaben in Gemeinde, Schule und Predigerseminar, an die erste angenehme Begegnung mit meiner Lehrpfarrerin, Frau Waßmann-Böhm vor ein paar Wochen und nicht zuletzt an die beeindruckende romanische Saalkirche.

Gleichzeitig denke ich an den langen Weg zurück, der mich bis zum Vikariat in Ihre Gemeinde geführt hat. Sollte ich all diese Eindrücke und biografischen Fluchtpunkte unter ein hoffnungsvolles Motto für meinen Dienst stellen, so würde ich es wohl am ehesten mit dem Spruch für den Monat Januar halten. Der Vers lautet so kurz wie tröstlich: „Gott ist treu“ (1. Kor. 1,9).

Was diese Treue in christlicher Gemeinschaft bedeuten kann, habe ich erstmals in meiner norddeutschen Heimatgemeinde erfahren dürfen. Das erfüllende Gefühl, in sinnstiftender Weise das Gemeindeleben mitzugestalten war für mich von Anfang an eng mit der Zuwendung und Treue Gottes verbunden.

Nach dem Abitur entschied ich mich zunächst gegen die Theologie – sicher auch, um den Wänden des heimatlichen Pfarrhauses erst einmal zu entkommen. Diese Möglichkeit bot mir mein Erststudium der Osteuropäischen Geschichte. Dabei war die Treue Gottes wohl spürbar, aber nicht mehr in der Selbstverständlichkeit des Heranwachsenden.

Nach Stationen in Göttingen und Berlin sah ich mich dann ausgerechnet in Serbien im Rahmen meiner Promotion über einen orthodoxen Metropoliten wieder näher mit einem regen Gemeindeleben befasst, das mich sehr beeindruckte. Hinzu kamen Arbeitserfahrungen im Bereich der politischen Bildung, die den Tätigkeiten eines Pfarrers durchaus ähnelten.
Dies dürften die beiden wesentlichen Impulse gewesen sein, vor wenigen Jahren doch noch ein Studium der Evangelischen Theologie in Heidelberg anzutreten – von Mainz aus, wo meine Frau und ich mit unserem Sohn Ivo nun seit einigen Jahren leben.

Für mich stand dabei außer Frage, dass das Ziel dieses Studiums der vielfältige Beruf des Pfarrers ist. Die Freude darüber, die Treue Gottes auf dem eigenen Lebensweg immer wieder gespürt zu haben, gibt mir bei dem nun anstehenden nächsten Schritt dorthin Hoffnung.

Liebe Gemeinde, ich bin gespannt, Sie während meines Vikariats kennen zu lernen und wünsche uns dabei, dass wir gemeinsam die Treue Gottes in seinem Sohn Jesus Christus als Gemeinde erfahren dürfen.

Ihr Vikar Andreas Bösche